Der Islam ist eine Einladung an die gesamte Menschheit
Hamza Yusuf begann sein Leben als Mark Hanson in Walla Walla, Washington, USA. Als Sohn zweier US Akademiker eines katholischen und griechisch-orthodoxen Hintergrunds schien er nicht für einen islamischen Weg vorbestimmt, sondern für die griechisch-orthodoxe Priesterschaft, bis er ein Nahtoderlebnis bei einem Autounfall erlebte und das Lesen des Korans seine Aufmerksamkeit auf den Islam lenkte.
Es war die plötzliche Konfrontation mit seiner eigenen Sterblichkeit, die Yusuf als den entscheidenden Augenblick beschrieb, der "jemanden, der introspektiv war eine Perspektive gab." Obwohl bei der Konversion einer Person viele Faktoren eine Rolle spielen, war es diese Situation im Besonderen, die einen Weg öffnete zu Erforschung und Reflektion, der schließlich zu Yusufs Übertritt zum Islam 1977, wenige Monate vor seinem 18. Geburtstag, führte. Seine Berührung mit dem Tod hatte sein Interesse am Jenseits geweckt, das ihn dazu brachte, die Sichtweisen verschiedener Traditionen über den Tod zu studieren. Der Islam, so fand er, bot die detailreichste Darstellung von allen.
Außerdem stellte er fest, dass die meisten seiner eigenen Werte nur mit den islamischen Darstellungen harmonisierten. Sein Vater, ein Professor in Geisteswissenschaften und seine Mutter, eine Berkeley-Absolventin, waren recht aktiv in der Menschenrechtsbewegung, so dass ein starkes Bewusstsein für soziale Anstrengungen und Gerechtigkeit im jungen Mark geweckt wurden. "Als Westler, ein Kind von Menschenrechts- und Antikriegsaktivisten nahm ich den Islam nicht als Aufgabe meiner innersten Werte an, sondern, angetrieben ganz von der modernen Tradition, als Bestätigung dieser Werte."
Gleichzeitig zeigten die Argumente im Koran Parallelen zu seinen eigenen Überlegungen. Schon von klein an, war er sich sehr bewusst darüber, dass er ein Produkt seiner Umgebung war. Der Koran brachte ihn dazu, über seine Wahrnehmung des Lebens, der Realität und Religion nachzudenken. Da seine Eltern Christen waren, wurde auch er als Christ erzogen, doch der Koran bietet viele Parabeln über jene, die der Religion ihrer Vorfahren folgen, ohne zu hinterfragen. Der Koran brachte ihn dazu, über das hinauszusehen, was er als gegeben hingenommen hatte.
Nach seiner Konvertierung ging er nach England, wo er private Studien unternahm, die in ihm den Wunsch weckten, die Tradition von ihrer Quelle her zu lernen. Es war zu der Zeit, als er grade begonnen hatte, Arabisch zu lernen, als er Sheikh Abdullah Ali Mahmoud aus Sharja (V.A.E.) traf, der sich zu dieser Zeit in England aufhielt. Dieses Treffen war von zentraler Bedeutung in Yusufs Leben und gab ihm die Möglichkeit seine Studien in den Vereinigten Arabischen Emiraten fortzusetzen.
Yusuf verbrachte ungefähr vier Jahre in den V.A.E, wo er Muezzin (Gebetsrufer) und Imam einer örtlichen Moschee wurde. Es begab sich während dieser Zeit, dass er verschiedene Westafrikanische Gelehrte traf, die sein Interesse entfachten, den traditionellen Islam zu studieren, so wir er heute noch in Westafrika gelehrt wird. Diese Gelehrten taten viel für seinen persönlichen Unterricht, bevor seine Hoffnungen, in Westafrika zu studieren, wahr wurden.
Seine Reise der Reflektion, die von dem schicksalhaften Autounfall herrührte, brachte ihn über eine Zeitspanne von 10 Jahren in viele Teile des mittleren Ostens, wo er viele Lehrerzertifikate erwerben konnte oder die Anerkennung von einigen der größten Gelehrten des traditionellen Islams bekam. Nach Reisen in die V.A.E., nach Medina, Marokko und Westafrika, kehrte er schließlich in die USA zurück, wo er Abschlüsse in Krankenpflege und religiösen Studien am Imperial Valley College und an der San Jose State Universität machte.
Er ist seitdem in zahlreichen Ländern der ganzen Welt gereist und hielt Vorträge über islamische Themen mit Video- und Audioaufnahmen, die sich tausendfach verkauft haben. Seine Fähigkeit, viele zu Tränen zu rühren, entweder vor Lachen oder aus Demut, hat seine Popularität bei vielen gesichert, aber nur jemand, der aus seinem Herzen spricht wird einen dauernden Eindruck hinterlassen -und in dieser Beziehung hat er einen großen Eindruck hinterlassen. Seine Vorträge haben das Selbstbewusstsein vieler junger Muslime gestärkt, die enttäuscht waren vom Westen und weiter enttäuscht waren von anderen Muslimen, die auf einer erdrückenden Interpretation des Islam bestanden. Er rät zu einer auffrischenden Toleranz, die mit der krankhaften Intoleranz, die sich unter der muslimischen Gemeinschaft ausbreitet, aufräumt und wirbt für die Aufrichtigkeit und Säuberung des Herzens, was notwendigerweise die Gesellschaft durchdringt und reinigt. An denen, die die Kurzkurse an traditionellen Lehranstalten im Westen besucht haben, an denen er einer der vielen Lehrer ist, liegt es, für diese Möglichkeit Zeugnis abzulegen. In der Begegnung mit den Lehrern dieses heiligen Wissens, die aus allen Milieus kamen, um die Studenten im Westen zu unterrichten, liegt das Zeugnis von der Großartigkeit des Islams selber, mit seiner innewohnenden Fähigkeit, die zu würdigen und zu erhöhen, die die Lehren des Islams verinnerlicht haben, egal welcher Rasse, Klasse oder Hintergrund. Der Islam ist tatsächliche eine Einladung an die gesamte Menschheit.
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Aus dem Englischen übersetzt von way-to-Allah.com
Quelle: The Guardian: 'If you hate the west, emigrate to a Muslim country'; The Guardian: 'Islam has a progressive tradition too'; 'Interview: This is My Life: Islam and Muslim '; Zaytuna Institute Website; Images: MSA, Tennessee - Knoxville website; http://www.answering-falsehood.com; Q-News)