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Wozu Beschneidung?


Erst im Jahre 49 nach Jesus, Allahs Friede auf ihm, entschied ein Konzil: "Wer zum Christentum übertritt, braucht sich nicht beschneiden zu lassen."…



Die Beschneidung im Islam


1. Definition

Das Abtrennen der Vorhaut beim männlichen Glied.



2. Historischer Hintergrund

In vorislamischer Zeit wurden sowohl Männer wie auch Frauen der Beschneidung unterzogen. Die Beschneidung der Männer wird im arabischen "hitân" , der Frauen hingegen als "hafd" bezeichnet. Obwohl es im Qur'an kein Ayat (Vers) über die Beschneidung existiert, wird es als Symbol der Muslime anerkannt.

Nach der Überlieferung beschnitt sich der Prophet Ibrahim (Abraham) im Alter von 80 Jahren selbst:

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Abraham, Allahs Friede auf ihm, vollzog für sich die Beschneidung, als er im Alter von achtzig Jahren war, und bediente sich dazu der Axt." [BUCHARI:780]

Da auch die Juden Abraham als ihren Stammesvater anerkannten, folgten sie dem Beispiel des Propheten und führten auch die Beschneidung durch. Dies änderte sich nicht bis zum Propheten Isa (Jesus). Die Christen indessen interpretierten unglücklicherweise unter hitan, die Säuberung des Herzens, und führten keine Beschneidungen mehr durch.

Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Zur Fitra (bei Erschaffung des Menschen) gehören fünf Dinge: Die Beschneidung, das Abrasieren der Schamhaare, das Kurzschneiden des Schnurrbarts, das Schneiden der (Finger- und Fuß-) Nägel und das Auszupfen der Achselhaare." [BUCHARI:1216]

Die Beschneidung ist - ausgehend von Abraham, Allahs Friede auf ihm, ein uraltes Gebot in den Offenbarungsreligionen. Im Judentum ist bekannt, dass "alles, was männlich ist, beschnitten werden soll" (siehe 1. Mose, Kap. 17). Die Bibel (1. Mose, 21) spricht auch von der Beschneidung Isaaks. Dieses Gebot wurde bei Jesus, Allahs Friede auf ihm, durchgesetzt (Lukas 2, 21), und gilt auch damit als ein Gebot des Christentums. Erst im Jahre 49 nach Jesus, Allahs Friede auf ihm, entschied das Konzil: "Wer zum Christentum übertritt, braucht sich nicht beschneiden zu lassen." Damit wurde von einer Menschenwillkür - wie viele andere Veränderungsbeispiele durch die christlichen Kirchen - ein göttliches Gebot aufgehoben. Als aber das christliche Europa gemerkt hat, dass bei ihnen der Penis- und Gebärmutterkrebs häufig vorkommt, während dieser bei Juden und Muslimen (die das Gebot der Beschneidung einhalten) selten ist, ja so gut wie unbekannt, wurden sie wach, nicht im religiösen Sinne, sondern im wissenschaftlichen Sinne: Sie lassen die Vorhaut aus medizinischen und hygienischen Gründen (manchmal auf Kosten der Krankenkasse) entfernen.

Der Prophet Mohammed Mustafa (Allah's Friede sei mit ihm und all den anderen Propheten) sagte: "Vier Taten gibt es, die jedem Propheten Eigen sind: Sich beschneiden lassen, sich angenehm Düften, das Benützen von Miswaq (eine orientalische Zahnbürste, die aus dem Holz des Oldenlandia Baumes gemacht wird) und heiraten" (überliefert von Tirmizi, Ahmed bin Hanbel, Müsned)

Es wird überliefert, dass einige Propheten beschnitten auf die Welt kamen.

Zu diesen zählen: Adam, Sit, Noah, Sam, Idris, Moses, Salih, Lot, Josef (Sohn von Jakob), Salomon, Yahya, Jesus und Mohammed Mustafa (Allah's Friede sei mit ihm und all den anderen Propheten).



3. Die Beschneidung im islamischen Rechtssystem (Fiqh)

Im islamischen Recht gilt allgemein: "Wenn der Nutzen eines Schmerzzufügenden Eingriffs beim Lebewesen größer ist als der durch diesen Eingriff hervorgerufenen Schaden, dann ist diese Eingriff zu befürworten. Die Beschneidung folgt diesem Prinzip.

Es gibt kein bestimmtes Alter für die Beschneidung. Allerdings ist es geläufig, dass Kinder zwischen 7-10 Jahren beschnitten werden sollten.

Die Beschneidung ist eine Pflicht jedes Vaters. Er muss die Beschneidung durchführen (lassen). Bei der Beschneidung gilt, dass mindestens die Hälfte der Vorhaut entfernt werden muss.


Nach den vier Rechtsschulen des Islam (Ebu Hanifa, Safi-i, Malik-i, Hanbeli) gilt über hitan folgendes:

- Bei Ebu Hanifa und Malik-i gilt die Beschneidung als Sünnet-i müekkede (ein auf der Sunna beruhender, über das Pflichtmaß hinausgehender Akt der Gottesverehrung, dessen Unterlassung ungehörig ist). Das bedeutet eine unbedingte Sunna.

- Für Hanbeli hingegen ist es ein Vacib*

- Für Safi-i ist die Beschneidung ein Vacib.


Zum Begriff Sunna:

Die Sunna ist das Nacheifern des Propheten Mohammed Mustafa (Allah's Friede sei mit ihm und all den anderen Propheten) bezüglich seiner Taten, seiner Aussprachen oder seiner unausgesprochenen Gutheißungen.



4. Schluß

Wie man sehen kann, beruht die Beschneidung im Islam nicht auf einer einfachen Tradition, denn viele Propheten kamen schon beschnitten auf die Welt. Dass sogar Propheten schon beschnitten waren oder sich beschnitten ließen, zeigt auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung von hitan im Islam. Der Gelehrte Hattabi sagt diesbezüglich: "Obwohl hitan unter der Sunna aufgeführt wird, wird sie jedoch von vielen Gelehrten als Vacib anerkannt".



* Ergänzung:

Die Beschneidung wurde vom ersten Propheten Adam bis zum letzten Propheten Mohammed durchgeführt und wird seitdem von jedem Muslim als Verpflichtung weitergeführt.

Gott zeigt durch seine Propheten keine Dinge, die für die Menschheit unwichtig oder unnütz sind. Es stellt sich also die Frage, worin liegt dann der Nutzen bei der Beschneidung?

Die Medizin stellte fest, dass die Beschneidung sehr wichtig ist, weil es vielen geschlechtsspezifischen Krankheiten vorbeugt. Diese Daten kann man eindeutig der heutigen Medizin entnehmen. Allerdings wissen wir jedoch noch nicht genau, welche anderen Vorteile sich in der Zukunft, mit der Entwicklung der Medizin, ergeben werden.

Als Muslime wissen wir, wenn Allah (Gott) uns etwas empfiehlt, dann liegt garantiert ein Nutzen für uns, also für die Menschheit darin. Wir jedoch, führen die Empfehlungen von IHM nicht aus, weil sie nützlich sind, sondern weil Allah uns dieses empfohlen hat. Die Muslime, die viele Jahrhunderte vor uns lebten, kannten den medizinischen Nutzen der Beschneidung noch nicht, aber sie haben die Beschneidung durchgeführt, weil Allah diese als Empfehlung gegeben hat. Sie haben nur gesagt: "Wir haben Dich erhört und führen um deinet Willen diese Empfehlung aus".

Der Prophet Mohammed lebte im 7.Jahrhundert n.Chr. Er war ein Mensch der nie Medizin studierte, er war sogar Analphabet, d.h. er konnte nicht einmal lesen. Doch sagte er einmal: "Schwarzkümmel ist eine Heilung bzw. Genesung für alles (Krankheiten usw.) außer den Tod.

" Heute führen die Chemiker Diplomarbeiten und Untersuchungen über Schwarzkümmel durch und haben erst im 20 Jahrhundert erforscht welche Nutzen Schwarzkümmel hat."

Im Qur'an heißt es "Und was Er auf der Erde für euch erschaffen hat, ist mannigfach an Farben. Wahrlich, darin liegt ein Zeichen für Leute, die sich mahnen lassen" [16:13].

Weiter sagt Allah im Qur'an: "(Dies ist unsere) Identität von Allah, und wer hat eine schönere Identitätsgebung als Allah! Und Ihm dienen wir" [2:138].


Vacib = Wajib = Pflicht
hitan = Khitan = Beschneidung


Dr. Omar Kezze, Roonstr. 39-41, 50674 Köln (Allgemein- Hausarzt und Chirurg) Tel.0221-219313
Dr. Tayara Tel: 02131- 275079 in Neuss
Merkez Tahara (Zentrum für Beschneidung) Essen/ Düsseldorf Tel: 0178-7454243
Dr. Maaboul in Düsseldorf Tel: 0211-743693

Liebe Geschwister, falls ihr noch weitere gute Adressen auch in anderen Städten habt, dann schickt uns einfach eine Email mit der vollständigen Adresse und Telefonnummer.


Das Referat wurde von Cédric Poyet gehalten

Ali Türkmenoglu, Islamwissenschaft, Friedrich-Alexander- Universität Erlangen

Bearbeitet von way-to-Allah.com



       
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