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1.) Wie wir heute wissen, spendet die Sonne uns Wärme und Licht. Der
Mond aber strahlt kein Licht aus, obwohl es uns nachts so erscheint; vielmehr
reflektiert er das Licht der Sonne und hellt dadurch wie ein Spiegel unsere
Erde auf. Auch der Qur'ãn macht zwischen beiden einen Unterschied.
Er bezeichnet die Sonne als eine Leuchte, da nur sie aktiv Licht ausstrahlt:
Sure 25, Vers 61:
" Voller Segen ist Er, Der Burgen im Himmel gemacht und eine Leuchte und einen scheinenden Mond darein gestellt hat."
2.) Sure 55, Vers 5:
" Die Sonne und der Mond folgen einer Berechnung."
Sure 14, Vers 32-33:
"Allah hat... die Sonne und den Mond in euren Dienst gestellt, die beide
ihre Bahn durchlaufen..." -
Sure 21, Vers 33:
"Allah ist Der, Der die Nacht, den Tag, die Sonne und den Mond schuf.
Jedes von ihnen bewegt sich auf einer Umlaufbahn mit einer eigenen Bewegung."
Sure 36, Vers 40:
"Es steht der Sonne nicht zu, den Mond einzuholen, noch der Nacht, dem
Tag vorauszueilen. Jeder (der beiden) bewegt sich auf einer Umlaufbahn
mit einer eigenen Bewegung"
So wird mit Deutlichkeit ein wesentliches Faktum angesprochen: die Existenz
von eigenen Umlaufbahnen für den Mond und die Sonne, und es wird auf die
Fortbewegung dieser Körper im All durch eine eigene Bewegung angespielt.
Auch wird deutlich, daß sich die Sonne auf einer Umlaufbahn bewegt, ohne
jegliche Präzisierung des Verhältnisses dieser Umlaufbahn zur Erde.
Zur Zeit der Qur'ãnischen Offenbarung glaubte man, daß sich die Sonne
um die Erde als Fixpunkt bewege. Dieses System wurde von Ptolemäus im
2. Jh. v. Chr. bis Kopernikus im 16. Jh. für gültig gehalten. Diese falsche
Vorstellung taucht nirgendwo im Qur'ãn auf, obwohl er im 7. Jahrhundert
entstanden ist.
Was die Umlaufbahn des Mondes betrifft, so ist heute die Auffassung verbreitet,
daß der Mond als Satellit der Erde diese mit einer Periodizität von 29
Tagen umkreist. Die Umlaufbahn der Sonne kann man sich schwerer vorstellen,
da wir daran gewöhnt sind, unser Sonnensystem als um sie herum angeordnet
zu betrachten.
Um die Qur'ãnverse zu verstehen, muß man die Situation der Sonne in unserer
Galaxis betrachten und sich folglich der Vorstellung der modernen Wissenschaft
bedienen: Unsere Galaxis umfaßt eine beträchtliche Anzahl von Gestirnen,
die in einer Scheibe angeordnet sind, die in ihrem Zentrum dichter ist
als an der Peripherie. Die Position der Sonne ist vom Zentrum der Scheibe
entfernt. Da sich die Galaxis selbst um die Achse ihres Zentrums dreht,
folgt daraus, daß die Sonne um dieses Zentrum eine Kreisbahn beschreibt.
Das ist die Bewegung der Sonne auf ihrer Umlaufbahn, die der Qur'ãn vor
fast vierzehn Jahrhunderten verkündete. Der Beweis ihrer Existenz und
ihrer Koordinaten ist eine Errungenschaft der modernen Astronomie.
3.) Wiederholt erinnert uns Allah im Qur'ãn daran, daß "Gott Sonne und
Mond in den Dienst gestellt hat, jedes (der beiden Gestirne) durchläuft
seine Umlaufbahn auf eine bestimmte Frist". Man findet diesen Satz in
Sure 13, Vers 2; Sure 31, Vers 29; Sure 35, Vers 13; Sure 39, Vers 5.
Darüber hinaus wird die Vorstellung einer bestimmten Frist mit der eines
Bestimmungsorts verbunden:
Sure 36, Vers 38:
"Und die Sonne läuft einem festen Ort zu, der ihr eignet. Das ist die
Anordnung des Allmächtigen, des Allwissenden."
Was ergibt eine Gegenüberstellung dieser Aussagen mit den von der modernen
Wissenschaft aufgestellten Gegebenheiten? Der Qur'ãn schreibt der Sonne
eine Entwicklungszeit und einen Bestimmungsort zu. Auch dem Mond setzt
er eine Frist. Um die mögliche Bedeutung dieser Aussagen zu verstehen,
muß man sich der modernen Kenntnisse über die Entwicklung der Gestirne
im allgemeinen und die der Sonne im besonderen erinnern.
Das Alter der Sonne wird von Astrophysikern auf viereinhalb Milliarden
Jahre geschätzt. Wie bei allen Gestirnen kann man auch bei ihr bestimmte
Entwicklungsstadien festlegen. Die Sonne befindet sich gegenwärtig in
einem ersten Stadium, das durch die Umwandlung von Wasserstoff in Heliumatome
charakterisiert ist; nach erfolgten Berechnungen, die diesem Stadium bei
einem Gestirn vom Typ der Sonne eine Gesamtdauer von zehn Milliarden Jahren
geben, müßte ihr jetziges Stadium theoretisch noch fünfeinhalb Milliarden
Jahre andauern. Auf dieses Stadium folgt eine zweite Periode, die durch
den Abschluß der Umwandlung des Wasserstoffs in Helium charakterisiert
ist, mit der Folge einer Erweiterung der äußeren Schichten und der Abkühlung
der Sonne. Im Endstadium ist die Leuchtkraft stark reduziert.
Dies ist also die Frist, von der uns Allah berichtet.
Der zweite, hier zitierte Vers (Sure 36, Vers 38 s.o.) sprach von der
Sonne, die auf einen bestimmten, ihr eigenen Ort zuläuft. Die moderne
Astronomie legt ihn genau fest und hat ihm sogar den Namen Sonnen-Apex
gegeben: Das Sonnensystem strebt tatsächlich im All einem Punkt in der
Konstellation des Herkules zu, der in der Nähe des Sterns Vega (Lyrae)
liegt, dessen Koordinaten genau festgestellt wurden; die Bewegung vollzieht
sich erwiesenermaßen mit einer Geschwindigkeit in der Größenordnung von
19 Kilometern in der Sekunde.
Das grandioseste Phänomen, das die moderne Wissenschaft entdeckt hat,
ist die Ausdehnung des Universums. Die Auffassung als solche steht heute
fest, diskutiert wird nur über das Muster, nach dem sie sich vollzieht.
Die Ausdehnung des Universums wurde aufgrund der Relativitätstheorie angenommen;
physikalisch gestützt wird sie durch Spektralanalysen der Galaxien:
Die systematische Verschiebung ihres Spektrums zum Roten hin erklärt sich
wahrscheinlich durch das Auseinanderstreben der Galaxien.
Ist der folgende Qur'ãnvers (Sure 51, Vers 47) nicht wieder eine Bestätigung
hierfür?
" Mit (Unserer) Kraft haben wir das Universum erbaut und Wir sind wohl
imstande, es auszudehnen."
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