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Worte, Stil und
Inhalt des Qur'an sind unnachahmlich. Der Allmächtige Allah ruft im Gnadenreichen
Qur'an alle ungläubigen Menschen und die Dschinn (Geister) auf, den Qur'an
zu imitieren.
Dann sagt er aber auch, dass das ein unmögliches Unterfangen ist:
Sprich: "Wenn sich auch die Menschen und die Dschinn vereinigten,
um etwas Gleiches wie diesen Qur'an hervorzubringen, brächten sie doch
nichts Gleiches hervor, selbst wenn sie einander beistünden" (Quran,
Sure 17, Vers 88).
Gott erleichtert die Aufgabe der Ungläubigen, indem er "nur"
eine Sure als Aufgabe stellt
(Quran, Sure 1, Vers 23-24).
Diese göttliche Herausforderung gilt noch heute bis zum Jüngsten Tag.
Arabische Philologen können die einzigartige Sprache des Qur'an weder
als Prosa noch als Lyrik einordnen. Als einzige Sprache kennt das Arabische
somit drei Textgattungen: Prosa, Lyrik und Qur'an al-Karim.
Worte, Stil und Inhalt sind unnachahmlich, übermenschlich. Dichter des
Morgenlandes kamen in der frühislamischen Zeit auf Jahrmärkten zusammen,
um ihre Gedichte vorzutragen. Die morgenländische Dichtkunst ist reich
und weltberühmt. Zum Beispiel ließ sich Johann Wolfgang v. Goethe von
den Gedichten des persischen Dichters Hafiz inspirieren. Sein Werk "West-östlicher
Diwan" beinhaltet nur morgenländische, somit auch islamische Themen.
Auf diesen Jahrmärkten
hörten diese Dichter diese neuartigen Verse und waren erstaunt. Viele
dieser Dichter traten zum Islam über.
Einer sogar warf sich nieder als er einen Teil eines Qur'anverses hörte.
Als man ihn fragte, ob er übergetreten sei, antwortete dieser:
"Nein, ich bin nicht zum Islam konvertiert; ich zolle der Schönheit
dieses Verses Respekt"
(Said Nursi, Sözler, s. 341, Yeni Asya Verlag, Köln 1993).
Da bleibt nur zu sagen: den wahren Wert eines Diamanten erkennt nur der
Juwelier.
Aber man muß nicht
arabisch können, um die Schönheit des Qur'an zu erkennen. Auch die Übersetzung,
die selbstverständlich nicht annähernd die Schönheit des Originaltons
wiedergeben kann, hinterlässt bei Literaten einen tiefen Eindruck.
Zum Beispiel fand man in Leo Tolstois Jackentasche nach seinem Tod eine
Übersetzung des Qur'an und der adlige Dichter Goethe lobt den Stil des
Qur'an mit den Worten: "Der Stil des Qur'an ist... streng, groß,
furchtbar, stellenweise wahrhaft erhaben."
Dr. Katharina Mommsen, eine Goethe-Expertin sagt: "Wenn man Goethes
Ausdrucksweise kennt, so weiß man, dass die Worte "wahrhaft erhaben"
zu den höchsten Prädikaten gehören, mit denen er ein sprachliches Denkmal
auszeichnen konnte."
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